Herbstexkursion Naturpark Zillertaler Alpen

Anfang Oktober haben sich 13 Mitglieder individuell zur Herbstexkursion ins hintere Zillertal aufgemacht. Die Exkursion stand zwar ganz unter den geltenden Corona Auflagen, jedoch hat uns der Wettergott einen traumhaften Herbstsonnentag beschert. Gemeinsam mit Geschäftsführer Willi Seifert und Naturparkbetreuerin Katharina Weißkopf des Hochgebirgsnaturparkes Zillertaler Alpen erkundeten wir einen Tag lang die Landschaft auf und zwischen den steilen Gebirgslagen.

Am Vormittag unternahmen wir eine kurze Wanderung zur Schwemmalm. Dort angekommen erläuterte uns Willi die komplexe Bewältigung menschlicher und naturgewaltiger Hindernisse zur Entstehung des jetzigen Alm- & Waldbodens. Der Einfluss von zu wenig Wasser durch das Jahrzehnte alte Wasserpumpkraftwerk und von zuviel Wasser bei Starkniederschlagsereignissen am Alpenhauptkamm stellt eine Bewirtschaftung im Naturparkgebiet ohne regelmäßige Sanierung von Bachbett, Weidefläche und Zufahrtsstraße vor große Herausforderungen. Die jetzige Lösung mit Dammschüttung, Schotterentnahmen im Bachbett, Aufforstungen und gleichzeitiger Rodung zur Agrarstrukturverbesserung ist mitten in Entstehung. Ihr zu erwartender Erfolg wird eine weitere Exkursion wert sein.

Am Weg retour berichtete uns Willi im Bereich Breitlahner und Ewige Jagdgründe vom Kletterprojekt Hinteres Zillertal, wo mithilfe vieler Beteiligter und gezielter Infrastrukturmaßnahmen (Kletterroutensanierungen, Nutzungsverträge, Beschilderungen, Tafeln, Zufahrtswege, Campingplatz und Saniertäranlagen) die Konflikte zwischen Landwirtschaft und Klettercommunity auf ein Minimum reduziert werden konnten. Zurück in Ginzling verabschiedeten wir uns von Willi und besuchten gemeinsam Katharina und Mund-Nasen-Schutz die aktuelle Ausstellung im Naturparkhaus.

Nach dem selbstständigen Mittagessen in Finkenberg starteten wir dann gestärkt in das 33 ha große Naturwaldreservat Glocke. Es wurde 1977 wegen seiner herausragenden Lage und Naturausstattung am Rücken bei der Schlucht inmitten eines Tauernfensters zwischen Hochsteger Marmor und Zillertaler Granitgneisen als geschützter Landschaftsteil ausgeschieden. Auf dem attraktiven Rundwanderweg konnten wir uns selbst von der Ursprünglichkeit, reichhaltigen Flora (z.B. Bergahorn-Schluchtwälder, Buchenwälder, Lindenwälder) und Fauna (z.B. dem smaragdgrünen Regenwurm) sowie dem besonderen Kleinklima überzeugen. Zufrieden von den Eindrücken des sonnigen Tages verabschiedeten wir uns am späten Nachmittag von Katharina und dem Zillertal.

Danke an alle TeilnehmerInnen und Vortragende für die Disziplin mit den Corona Auflagen und der guten Stimmung bei der heurigen Herbstexkursion.

Mit freundlicher Unterstützung